TAB Ruhr – Handlungsempfehlungen für zukunftsgerichtete Lehrkräftefortbildungen in NRW
Wie können Lehrkräftefortbildungen die Schulentwicklung in NRW gezielt vorantreiben?
Unsere Handlungsempfehlungen basieren auf zwei Jahren intensiver Arbeit: Wir haben untersucht, welche Bedarfe und Potenziale die Lehrkräftefortbildung in Nordrhein-Westfalen bietet, und daraus konkrete Ansätze entwickelt. Hierfür haben wir Gespräche, Befragungen und Workshops u.a. mit Schulleitungen und Lehrkräften durchgeführt. Ziel ist es, Schulen – insbesondere in herausfordernden Lagen – passgenauer auf die komplexen Herausforderungen des Schulalltags vorzubereiten. Dabei denken wir Fortbildung neu: Sie soll nicht nur Lehrkräfte stärken, sondern alle Bildungsakteur*innen einbeziehen. Flexibler und vielfältiger gestaltet, können Fortbildungen eine zentrale Rolle für die Zukunft der Schulentwicklung in NRW spielen und die Chancen auf Bildungsgerechtigkeit für alle Schüler*innen erhöhen.
Unsere zentralen Handlungsempfehlungen:
1️⃣ Fortbildung als Teil multiprofessioneller Schulentwicklung:
Fortbildungen sollten eng mit Schulentwicklungsprozessen verzahnt werden. Neben Lehrkräften sollten weitere schulische Akteur*innen – pädagogisch wie nicht-pädagogisch – beteiligt sein. Anlassbezogene Fortbildungen können übergreifend für Lehrkräfte und Bildungsadministration angeboten werden.
2️⃣ Verzahnung und Vernetzung:
Fortbildungen sollten sozialraumorientiert gestaltet und deren Ergebnisse in die schulische Praxis integriert werden. Schulübergreifende Netzwerke und multiprofessionelle Fortbildungsteams können Ressourcen bündeln und Transferprozesse fördern.
3️⃣ Rahmenbedingungen:
Fortbildungen sollten gesetzlich verpflichtend und als fester Bestandteil des Lehrberufs etabliert werden. Dafür braucht es klare Arbeitszeitregelungen, Vertretungsstrukturen und eine lernförderliche Schulkultur, unterstützt durch Schulleitungen und Fortbildungsbeauftragte.
4️⃣ Standardisierung der Fortbildungsplanung:
Eine zentrale Instanz sollte die systematische Planung und Umsetzung von Fortbildungen steuern. Schulen benötigen Unterstützung bei der Bedarfsanalyse sowie eine gezielte Stärkung der Rolle der Fortbildungsbeauftragten, um interne Prozesse professionell zu gestalten.
5️⃣ Qualität und Qualitätssicherung:
Fortbildungen sollten bedarfsgerecht gestaltet, ihre Ergebnisse durch Coaching begleitet und einheitlich evaluiert werden. Gütesiegel und Plattformen können wertige Angebote sichtbar machen und den Austausch fördern.
Download der Handlungsempfehlungen
Wir haben außerdem eine Checkliste für Schulleitungen und Fortbildungsbeauftragten an Schulen entwickelt. Diese soll dabei helfen, Fortbildungsbedarfe des Personals (Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte, Alltagshelfer*innen, administratives Personal) systematisch zu erheben, um diese gebündelt an Institutionen der Lehrkräftefortbildung kommunizieren zu können.
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