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Brückengruppen

Ohne frühkindlichen Betreuungsplatz ist der Start in die Schule schwer

Im Jahr 2023 fehlten bundesweit ca. 384.000 Betreuungsplätze für Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren. Im Ruhrgebiet besuchen besonders viele Kinder weder eine Kindertagesstätte noch ein anderes Angebot der frühkindlichen Bildung. Insbesondere Kinder, die die deutsche Sprache noch nicht beherrschen, haben keinen Betreuungsplatz. Ohne Unterstützung stellt der Übergang in die Schule für sie eine große Hürde dar.
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Zwei Kinder, die eine Holzkletterwand hochklettern
"Die Evaluationsergebnisse zeigen, dass alltagsintegrierte Sprachförderung durch geschulte Betreuungspersonen effektiv
ist und den Spracherwerb der Kinder bereits nach kurzer Dauer (fünf Monate) bedeutsam fördern kann."
Meryem Sönmez, Projektmangerin | Brückengruppen

RuhrFutur unterstützt Brückengruppen im Ruhrgebiet.

Um diese Kinder vorschulisch gezielt zu fördern und zu betreuen, haben die Städte Gelsenkirchen, Mülheim an der Ruhr, Herten und Dortmund gemeinsam mit RuhrFutur seit 2015 insgesamt 40 sogenannte Brückengruppen eingerichtet. In diesen Gruppen werden Kinder aus herausgeforderten sozioökomischen Lagen zwei bis drei Stunden pro Tag betreut. Die Kinder werden auf die Grundschule vorbereitet und dabei in ihren Basiskompetenzen, insbesondere der Sprachfähigkeit, gezielt gefördert. Das tägliche Angebot findet meist in Räumlichkeiten des Offenen Ganztags der Grundschulen statt. Dabei werden jeweils zwei Fachkräfte für maximal zehn Kinder eingesetzt.

Betreuungspersonen lernen alltagsintegrierte Sprachförderung.

Die pädagogischen Fachkräfte erhalten ein kommunenübergreifendes Fortbildungsangebot für die praktische Arbeit, insbesondere zur alltagsintegrierten Sprachförderung, zur frühkindlichen Entwicklung, zur Arbeit in multiprofessionellen Teams und zur Zusammenarbeit mit Eltern.

Gemeinsam wirken.

Unter Berücksichtigung der individuellen Ausgangslagen reagieren die RuhrFutur-Kommunen in enger Zusammenarbeit auf die Bedarfe in der frühkindlichen Bildung. Die Implementierung der gemeinsam erarbeiteten Instrumente und Materialien leisten nicht nur einen Beitrag zur nachhaltigen Qualitätsentwicklung der bestehenden Brückengruppen, sondern unterstützen auch den Auf- und Ausbau von Spiel- und Lerngruppen in anderen Kommunen im Ruhrgebiet.

Weiterführende Informationen

Ansprechpartner*in
Pressemitteilungen
Publikationen
Meryem Sönmez
Meryem Sönmez
Projektleitung Kinderstuben
0201–177878-286
meryem.soenmez@ruhrfutur.de

Alltagsintegrierte Sprachförderung durch geschulte Betreuungspersonen kann den Spracherwerb von Kindern bereits nach kurzer Dauer bedeutsam fördern.

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Handbuch Kulturen überbrücken - Der Sprung in die Schule
Im Projekt „Kulturen überbrücken – Der Sprung in die Schule“ haben sich Entwicklungspsychologinnen und Entwicklungspsychologen der Ruhr-Universität Bochum gemeinsam mit RuhrFutur das Ziel gesetzt, zu untersuchen, auf welche Weise schulrelevante Kompetenzen und psychosoziale Entwicklung durch den Besuch der Spiel- und Lerngruppen unterstützt werden. Dazu wurden verschiedene Bereiche der Kompetenzentwicklung der Kinder über einen längeren Zeitraum erfasst.
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Bereits eine zwölfstündige Qualifizierung von Betreuungspersonen und ein Anwendungszeitraum von fünf Monaten zeigen positive Auswirkungen auf die Sprachfähigkeiten von mehrsprachigen Vorschulkindern. Die Kinder starten damit mit verbesserten Chancen in die Grundschule. Das ergibt eine in Kooperation mit der Bildungsinitiative RuhrFutur durchgeführte Pilotierung und Evaluation durch den Fachbereich Sprache & Kommunikation der Technischen Universität Dortmund.