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Übergänge gelingend gestalten: Unser Thema im Mai

9. Mai 2022
Zwei Kinder und eine erwachsene Person sitzen auf dem Boden, die erwachsene Person umarmt das eine Kind, das andere Kind spielt mit einem Spielzeug
Mit vorausschauendem Blick auf die Sommerferien legen wir – u.a. mit unserem Fortbildungsangebot – in diesem Monat einen Fokus auf das Thema „Übergänge“.

Übergänge sind Ereignisse, die mit einschneidenden Veränderungen für die Beteiligten einhergehen und Verunsicherungen hervorrufen können. Im günstigsten Fall wirken sie als Auslöser für (positive) Entwicklungen; sie können aber auch herausfordernd sein. Über die Herausforderungen in (privaten und beruflichen) Übergängen diskutiert Mara Stone, systemische Supervisorin und Coach, in dem Webinar „Übergänge meistern“ am 25. Mai mit den Teilnehmenden. Eingeladen sind vor allem pädagogische Fachkräfte, aber auch weitere Interessierte sind herzlich willkommen.

Übergänge gestalten, Bildungsgerechtigkeit schaffen

Kinder und Jugendliche begegnen im Verlauf ihrer Bildungsbiografie zahlreichen Übergängen, denn sie wechseln mehrfach von einer Bildungseinrichtung in eine andere. Gelingende Zu- und Übergänge sind Voraussetzungen für ein durchlässiges Bildungssystem, in dem allen jungen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft Teilhabe und Erfolg möglich sind. Die aktive Gestaltung und Gewährleistung der Übergänge liegt vor allem in der Verantwortung von Bildungsinstitutionen und -akteur*innen.

So ist die gemeinsame Bildungsverantwortung von Kita und Grundschule beispielsweise im Kinderbildungsgesetz und im Schulgesetz verankert. Die RuhrFutur-Maßnahme „ÜKIGS – Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule“ zielt auf die Verbesserung der Kommunikation und Vernetzung sowohl in als auch zwischen den beiden Institutionen ab. Im Rahmen des Programms ist für Eltern von Erstklässler*innen folgendes Erklärvideo entstanden: 


Mathematische Kenntnisse fördern, gelingenden Übergang sichern

Für erfolgreiche Bildungswege sind mathematische Kenntnisse zentral. Die Leistungen im Fach Mathematik entscheiden bereits in der vierten Klasse wesentlich mit darüber, welche weiterführende Schule Kinder besuchen werden und ob der Schulwechsel gelingt. Daraus ergeben sich klare Aufträge: Kinder müssen so früh wie möglich in ihrem mathematischen Verständnis gefördert und mögliche Rechenschwierigkeiten frühzeitig von Fach- und Lehrkräften erkannt werden – damit kein Kind „lost in Math“ ist.

„LoMa“ (Lost in Math): Dieses Testverfahren wurde entwickelt, um die mathematischen Basiskompetenzen von Schüler*innen der vierten Klassen zu ermitteln. Erfasst sind die relevanten mathematischen Inhalte, die für Anforderungen in weiterführenden Schulen gelten. Der Test ist so konstruiert, dass er von Grundschüler*innen der vierten Klasse fehlerfrei gelöst werden müsste. Schwierigkeiten bei seiner Bearbeitung weisen auf nicht stabil erworbene beziehungsweise fehlende Rechenkompetenzen hin, die einer individuellen Förderung bedürfen. Denn: Alle Schüler*innen müssen in der Entwicklung ihrer mathematischen Fähigkeiten gestärkt werden, damit der Übergang gelingt.

Am 10. Mai stellt Annemarie Fritz-Stratmann, Professorin für Pädagogische Psychologie, zunächst das Testverfahren, die Konstruktion und Auswertung von „Lost in Math“ vor. Am 17. Mai präsentiert die Psychologin dann an „LoMa“ angepasste Maßnahmen zur Erfassung und Förderung mathematischer Kompetenzen von Schüler*innen. Beide Angebote adressieren in erster Linie Lehrkräfte in Grundschulen und weiterführenden Schulen (Klassenstufen 5 bis 7) sowie Lerntherapeut*innen.

„Lost in Math“ kann als Einzel- oder Gruppentest mit einer Schulklasse durchgeführt werden kann. Der Test ist kostenlos zugänglich. 

Anschlussfähig unterrichten, Übergang kohärent gestalten

Mathematisches Wissen baut systematisch aufeinander auf. Im Mathematikunterricht der Grundschule wird die fundamentale Grundlage für die Sekundarstufe geschaffen. Kinder können einzelne Lernschritte nicht überspringen; sie müssen die Lerninhalte nach und nach erwerben. Nach dem erfolgten Übergang in die Klassenstufe 5 muss das zuvor erworbene Wissen abrufbar sein und auf neue Themen transferiert werden können. Dieses gelingt leider nicht immer wie gewünscht. 
Wie also lassen sich fachspezifische Lehr- und Lernprozesse im Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe kohärent gestalten, um Brüche zu vermeiden? 

In dem Webinar „Mathe aus einem Guss – Anschlussfähig unterrichten am Übergang von der Primarstufe zur Sekundarstufe I“ am 17. Mai zeigen Stephanie Krepp und Greta Brodowski (beide: TU Dortmund), wie ein kohärenter und anschlussfähiger Mathematikunterricht aussehen kann, um einen gelingenden Übergang zu unterstützen. Dazu wird exemplarisch der fachliche Inhalt der „schriftlichen Subtraktion“ herangezogen und mit dem fachdidaktischen Konzept des „Systematisierens und Sicherns“ verknüpft. 

Allen pädagogischen Fachkräften in Kita und Grundschule, die sich frühestmöglich und gezielt mit einer effektiven Förderung der Rechenkompetenzen von Kindern beschäftigen möchten, empfehlen wir das Handbuch „Rechenschwierigkeiten vorbeugen. Prävention, Diagnose, Förderung“. Es ist im März 2021 erschienen.  
 

KONTAKT:

Clara Lina Wirz
Kommunikationsreferentin
0201–177878-281
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