Auftaktveranstaltung Klasse!Digital – Baustein 3
Unter dem Titel „Digitale Schul- und Unterrichtsentwicklung light“ werden die Schulen in diesem Baustein über einen Zeitraum von 16 Monaten durch Web-Seminare, vielfältige weitere digitale Angebote und mit individueller Betreuung durch qualifizierte Schulentwicklungsberater*innen in ihrem Digitalisierungsprozess begleitet und unterstützt.
Moderatorin Britt Lorenzen begrüßte zu Beginn der Auftaktveranstaltung drei Vertreter*innen der programmverantwortlichen Institutionen: Dr. Tanja Reinlein, Leiterin des Referats „Lehren und Lernen in der digitalen Welt, Medienberatung, Lernmittel“ des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes NRW, Dr. Markus Warnke, Geschäftsführer der Wübben Stiftung, und Doreen Barzel, Leiterin des Handlungsfelds Schule bei RuhrFutur. In der Gesprächsrunde herrschte direkt Einigkeit: Alleine geht’s nicht! Das Programm Klasse!Digital konnte nur durch die gemeinschaftliche Zusammenarbeit seiner Initiatoren entstehen.
"Die Tafel kann nicht mehr die alleinige Lösung sein"
Dr. Tanja Reinlein nannte gleich zu Beginn einen wesentlichen Zweck von Klasse!Digital. Das Programm solle „den teilnehmenden Schulen eine Orientierung liefern, was Zielperspektiven für die Unterrichtsentwicklung sein können“. Für Dr. Markus Warnke sind die an Klasse!Digital teilnehmenden Schulen „Vorausgehende, die digitale Schul- und Unterrichtsentwicklung in die Landschaft weitertragen“. Er bezeichnete die Pandemie als „Anlass, sich über eine bessere Schule Gedanken zu machen“ und die Digitalisierung als „einen wichtiger Faktor“ in diesem Prozess. "Die Tafel kann nicht mehr die alleinige Lösung sein", so Warnkes klare Haltung.
Doreen Barzel wünschte sich für die Schulen, "die sich alle bereits in einem vorangegangenen Schulentwicklungsprogramm auf den Weg gemacht haben“, dass sie „durch Klasse!Digital mit Handwerkszeug ausgestattet werden und den Baustein 3 nutzen können, um das Gelernte auszubauen und dort anzudocken, wo der Entwicklungsprozess individuell für sie am besten gelingt“.
Dass Fehler in der Arbeit nicht nur erlaubt, sondern für ein Weiterkommen notwendig sind, auch darin waren sich alle Gesprächsteilnehmer*innen einig. „Digitalisierung ist ein gesellschaftlicher, partizipativer Prozess, kein starres Gerüst“, so Dr. Tanja Reinlein.
"Digitaler Wandel in Schule ist eine Querschnittsaufgabe"
Nach dem lebhaften Themeneinstieg in der Begrüßungsrunde ging Britt Lorenzen gemeinsam mit dem Digitalisierungsexperten und Geschäftsführer von mobile.schule Andreas Hofmann in die inhaltliche Tiefe und tauschte sich mit ihm über Potenziale und Herausforderungen von Digitalisierung in Schule aus. Der Medienberater, der Schulen und Schulträger in ihrem Digitalisierungsprozess begleitet, stellte mit Blick auf den digitalen Wandel fest, dass „wir vor pädagogischen und strukturellen Herausforderungen stehen, die an den Kern unserer Arbeit gehen“. Eine Gegenüberstellung von analoger und digitaler Welt sei veraltet, so Hofmann weiter. Der studierte Realschullehrer zeigte sich begeistert davon, dass Klasse!Digital mit seinem ganzheitlichen Ansatz den „vielen Eintagsfliegen-Events“ ein nachhaltiges Schul- und Unterrichtsentwicklungsprogramm entgegensetzt. Hofmann versteht den digitalen Wandel in Schule als Querschnittsaufgabe und forderte ein Verständnis für die Lebenswelt der Schüler*innen. Medienkompetenz bedeutet für ihn nicht, alles können zu müssen, "aber zu wissen, wo man das Wissen herbekommt“.
Um die Schulen konkret über das weitere Programm zu informieren, präsentierten Doreen Barzel und Schulentwicklungsberater Hermann Nosthoff im Folgenden die Schwerpunkte des dritten Bausteins von Klasse!Digital. Nosthoff erklärte, dass es unter anderem darum gehe, Schulentwicklungsprozesse zu steuern, dabei an das, was die Teilnehmenden in der vorherigen Projektphase erreicht haben, anzuknüpfen und fortan den Fokus auf die Digitalisierung zu legen.
Nach einer „bewegten Pause“, in der Yoga-Lehrerin Janine Nagel mit kleinen Übungen für körperliche sowie mentale Auflockerung bei den Teilnehmenden sorgte, ging es für die Schulvertreter*innen in Kleingruppen weiter. Hier konnten sie sich mit den für sie zuständigen Schulentwicklungsberater*innen sowie mit Lehrkräften anderer Schulen über das weitere Programm austauschen und erste individuelle Fragen klären.
"Der Schlüssel liegt in der Vernetzung"
Einen runden Abschluss der Veranstaltung bot der Vortrag von Medienpädagogin Kristin Narr zum Thema „Selbstorganisiertes, kollaboratives, digitales Lernen“. Auch sie betonte noch einmal die Relevanz eines kooperativen Miteinanders: "Der Schlüssel liegt in der Vernetzung, gegenseitigen Unterstützung und Zusammenarbeit", fasste die Expertin für Medienbildung die Essenz des Nachmittags treffend zusammen.
Klasse!Digital ist ein gemeinsames Programm des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes NRW, der Wübben Stiftung und von RuhrFutur. Es unterstützt Schulen und Lehrkräfte aller Schulformen aus den Regierungsbezirken Arnsberg, Düsseldorf und Münster bei ihrer Weiterentwicklung im Schwerpunkt Digitalisierung. Klasse!Digital legt den Schwerpunkt auf eine ganzheitliche Schul- und Unterrichtsentwicklung und beschäftigt sich mit Themen, die sich im Rahmen der Digitalisierung und mit dem Einsatz digitaler Medien und Unterstützungsmöglichkeiten an den Schulen verändern.
Baustein 3 „Digitale Schul- und Unterrichtsentwicklung light“ richtet sich an Schulen, die bereits an einem Schulentwicklungsprogramm mit Steuergruppenqualifizierung teilgenommen haben. Es ist insbesondere für Schulen konzipiert, die Unterstützung in ihrer fachlichen Qualifizierung zum Thema Digitalisierung erhalten wollen.
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